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11. Februar: Europäischer Tag des Notrufs 112

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Warum ist der 11. Februar der Europäische Tag des Notrufs 112 und warum ist dieser europaweit durchgeführte Aktionstag bis heute notwendig?

Dass der Europäische Tag des Notrufs 112 auf den 11. Februar gelegt wurde, hat einen guten Grund, denn die Kurzschreibweise dieses Datums als 11.2. ist mit der Notrufnummer 112 identisch. Die Zusammensetzung aus den niedrigsten Ziffern geht auf die Reihenfolge der Anordnung auf den historischen Telefonen mit Wählscheiben zurück. Die Notrufnummern sollten unter ungünstigen Sichtbedingungen auch komplett ertastbar und möglichst schnell zu wählen sein. Theoretisch wäre dafür die 111 besser geeignet gewesen, doch das war technisch nicht möglich, denn beim früher verwendeten Impulswahlverfahren führte die Wahl dieser Rufnummer zu einer Fehlermeldung in der Vermittlungsstelle.

Seit wann gibt es den Europäischen Tag des Notrufs 112?

Den einheitlich unter der Rufnummer 112 in ganz Europa erreichbaren Notruf gibt es bereits seit dem Jahr 1991. Allerdings wurde bei einer Eurobarometer-Umfrage im Jahr 2008 festgestellt, dass die Mehrheit der Befragten von der europaweiten Gültigkeit der Rufnummer keine Kenntnis hatte. Europaweit gaben nur rund 22 Prozent der Befragten an, dies zu wissen. In Deutschland war die Kenntnisquote zeitgleich mit 12 Prozent sogar noch deutlich geringer. Deshalb beschloss die Europäische Union, ab dem Jahr 2009 den 11. Februar eines jeden Jahres zum Aktionstag zu machen. In vielen EU-Ländern gilt die 112 als Ergänzung der ländertypischen Notrufnummern und ist dort deshalb weniger bekannt. Andere Länder haben ihre Notrufsysteme inzwischen komplett umgestellt und nutzen die 112 als allgemeine Notrufnummer, unter der sowohl die medizinischen Rettungsdienste als auch die Feuerwehr- und Polizeieinsätze koordiniert werden. In zahlreichen Ländern gab es anfänglich Probleme. Deshalb hat die EU-Kommission in 15 Ländern Vertragsverletzungen verfolgt, in deren Ergebnis die Erreichbarkeit auch dort garantiert werden konnte.

Wie können die 112-Leitstellen die Anrufe orten?

Die Leitstellen, bei denen die Anrufe über die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 eingehen, sind inzwischen in der Lage, die Anrufer ziemlich genau zu orten. Dabei kommt das Verfahren Advanced Mobile Location (AML) zum Einsatz. In Deutschland wurden im Verlauf des Jahres 2024 die letzten Leitstellen an dieses System angeschlossen. Der Grund für die vergleichsweise späte Einführung des Ortungsverfahrens hierzulande waren datenschutzrechtliche Bedenken. Sie konnten durch eine Begrenzung der Speicherung der Anrufer- und Positionsdaten auf einen Zeitraum von 60 Minuten ausgeräumt werden. Diese Daten werden zu Beginn des Anrufs über die 112 jeweils 3 x im Abstand von je 15 Sekunden übermittelt. Diese mehrmalige Übermittlung dient der Verbesserung der Zuverlässigkeit der Ortungsdaten. Die Ortungstechnik ist ein fester Bestandteil der Betriebssysteme Android und iOS und damit auf nahezu allen moderneren Mobiltelefonen verfügbar.

Quelle: EU-Kommission

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