
Deutschland ist in vielen Bereichen auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Doch die Frage, ob sie kommen, hängt auch von der Höhe der Bezahlung ab. Dort legen aktuelle Zahlen der Bundesregierung nahe, dass die
Herkunftsland hat deutliche Auswirkungen auf die Lohnhöhe
Wie deutlich diese Unterschiede ausfallen können, macht ein Blick auf die Daten für die Vollzeitkräfte aus den 11 Ländern der sogenannten EU-Osterweiterung deutlich. 50,6 Prozent der aus Bulgarien stammenden Vollzeitkräfte beziehen ein Entgelt unter der „Billiglohnschwelle“ von 2.430 Euro pro Monat. Auch Arbeitskräfte aus Rumänien (44,9 Prozent) und Litauen (42,3 Prozent) sowie Polen (40,9 Prozent) und Lettland (40,3 Prozent) beziehen Entgelte, die unter dem Schwellenwert liegen. Die besten Chancen haben Menschen aus Slowenien, denn hier liegen die Entgelte bei 18,9 Prozent der Vollzeitkräfte unter diesem Wert. Bei Fachkräften aus Kroatien ist die Lage mit einem Anteil von 19,8 Prozent ähnlich. Arbeitende Asylbewerber aus afrikanischen Ländern sind besonders schlecht gestellt. Bei einem Vollzeitjob bekommen bis zu 51 Prozent (Irak) der Arbeitenden einen Lohn, der unter dem Schwellenwert für Billiglöhne liegt,
Wie hoch fallen die Lohnunterschiede bei den einzelnen Gruppen aus?
Die mit Abstand niedrigsten Bruttomonatslöhne bezogen mit 2.591 Euro arbeitende Flüchtlinge aus der Ukraine. Auf dem vorletzten Rang bei der Lohnhöhe landeten zum Jahresende 2023 mit durchschnittlich 2.671 Euro Vollzeitkräfte aus den wichtigsten Herkunftsländern der Asylbewerber und Asylbewerberinnen. Die drittniedrigsten Entgelte bezogen mit 2.722 Euro brutto pro Monat Vollzeitbeschäftigte aus den 11 Ländern der EU-Osterweiterung. Quer durch alle Vollzeitkräfte lag das Medianentgelt bei 3.796 Euro, wobei Arbeitskräfte mit deutscher Herkunft mit einem Schnitt von 3.945 Euro deutlich darüber lagen.
Die Frage ist, ob dieses Entgeltniveau dazu geeignet ist, ausländische Fachkräfte nach Deutschland zu locken. Grundsätzlich ist die Antwort ein eindeutiges Ja, denn bei der Bewertung dieser Zahlen müssen auch die Unterschiede zwischen den Löhnen in Deutschland und den typischen Entgelten in den Herkunftsländern beachtet werden. Diese liegen vielerorts gerade einmal bei einem geringen Bruchteil der hiesigen Entgelte. Das zeigt sich besonders deutlich bei einem Blick auf die afrikanischen und osteuropäischen Länder.
Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/12614
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