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Dieselkrise beschert Airport BER zusätzliche Einnahmen

Die Betreiber des künftigen Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg gehören zu denjenigen, die von der Dieselkrise profitieren. In ihre Kassen wird gerade Geld vom Autobauer Volkswagen gespült.

Die Parkplätze und Parkhäuser am Flughafen BER sind schon lange fertig, auch wenn der Flughafen nach den neuesten Terminplänen erst im Jahr 2020 in Betrieb gehen soll. Diesen Fakt macht sich derzeit der deutsche Fahrzeughersteller Volkswagen zunutze.

Wie verschafft VW den BER-Betreibern Einnahmen?

Momentan hat Volkswagen durch den Dieselskandal erhebliche Probleme. Insgesamt gibt es reichlich 260 Kombinationen aus Getriebe- und Motorvarianten, die sich den Anforderungen eines neuen Prüfstandards stellen müssen. Der neue Standard hört auf die Bezeichnung „Worldwide Harmonised Light-Duty Vehicles Test Procedure“ (kurz WLTP) und muss ab dem 1. September 2018 auf alle angebotenen Neuwagen angewendet werden. Wurde ein solcher Test bei einem Fahrzeug nicht durchgeführt, erhält es keine Zulassung. Genau dort gibt es bei Volkswagen erhebliche Engpässe, weshalb etliche Tausend Fahrzeuge nicht verkauft werden können. Deshalb musste der Autokonzern bereits massenhaft zusätzliche Stellflächen anmieten, weil die betriebseigenen Parkplätze schon längst nicht mehr ausreichen. Nun kam die VW-Chefetage auf die Idee, die leeren Parkhäuser und Parkplätze am Flughafen BER vorübergehend zu nutzen. Insgesamt 8.000 Stellplätze hat Volkswagen dort angemietet. Sie verteilen sich auf drei größere Parkplätze und drei Parkhäuser.

Zusatzeinnahmen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein

Die massiven Verluste, welche durch die Verzögerungen der vollständigen Inbetriebnahme des neuen Hauptstadtflughafens entstehen, können die von Volkswagen bezahlten Entgelte nicht einmal ansatzweise auffangen. Sie sind nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Zu Baubeginn im Jahr 2008 wurden Baukosten in einer Gesamthöhe von rund 2,4 Milliarden Euro veranschlagt. Immer neue Probleme am Bau und die zwischenzeitlich verschärften Bauregelungen für Flughäfen führten dazu, dass bereits im Sommer 2015 feststand, dass die gesamten Baukosten beim Flughafen Berlin-Brandenburg wahrscheinlich sogar mehr als sechs Milliarden Euro betragen werden. Eigentlich sollte der Airport bereits im Herbst 2011 den Betrieb aufnehmen. Momentan gehen die Bauherren von einer Eröffnung im Herbst 2010 aus. Bis dahin werden die Baukosten noch weiter steigen, denn Teile der technischen Ausstattung der Slots der einzelnen Fluggesellschaften sind bereits veraltet und müssen vor der Eröffnung noch einmal ausgetauscht werden.

Quelle: dpa

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