Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Studie belegt: Klimawandel raubt dem Menschen den Schlaf

Der an der Harvard University Cambridge tätige Wissenschaftler Nick Obradovich hat im Fachmagazin Advances Siences eine Studie veröffentlicht, bei welcher deutlich wird, dass es direkte Zusammenhänge mit der Qualität und Dauer des Schlafs und den Veränderungen des Klimas gibt. Sie verstärken die Wirkung anderer Faktoren, die bereits dafür gesorgt haben, dass die Menschen im 21. Jahrhundert durchschnittlich 1,5 Stunden weniger schlafen als noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Vor allem die durch den Klimawandel immer häufiger werdenden Tropennächte wirken sich in großen Teilen der Welt aus.

Wie entwickeln sich die Auswirkungen auf den Schlaf?

Die Anzahl der Nächte pro Monat, in denen kein effizienter Schlaf möglich ist, wird sich je nach Klimamodell bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um bis zu 20 Prozent erhöhen. Gleichzeitig steigt auch die Zahl der von Schlafstörungen Betroffenen. Bis zum Jahr 2050 prognostiziert Nick Obradovich hier einen Anstieg um sechs Prozent und bis zum Ende des Jahrhunderts von weit mehr als zehn Prozent. Dabei wurden die im Jahr 2010 als Ausgangswert hergenommen. Für die Studie wurden die Schlafdaten von 765.000 Amerikanern ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass die mit Abstand meisten Schlafstörungen im Sommer auftreten. Außerdem bestätigte der Harvard-Wissenschaftler in seiner Studie, dass ältere Menschen (ab 65 Jahren) deutlich häufiger als jüngere Menschen an Schlafstörungen leiden. Außerdem belegte er einen Zusammenhang mit der Häufigkeit von ineffizientem Schlaf mit der jeweiligen Einkommenslage. Die untersuchten Amerikaner mit einem Einkommen von weniger als 50.000 Dollar pro Jahr leiden mehr als doppelt so oft unter Schlafstörungen als die Probanden, welche ein höheres Einkommen angegeben haben.

Klimawandel wirkt sich auf die Aktivität des Menschen aus

In einer weiteren Studie gibt Nick Obradovich Prognosen zur Entwicklung der Aktivität der Menschen in Abhängigkeit vom Klima ab. Danach wird sich die Aktivität bis zum Jahr 2050 in den Sommermonaten vor allem im Süden und Osten der USA erheblich reduzieren, während die Aktivitäten im Nordwesten zunehmen. Für das Jahr 2099 prognostiziert er in den Sommermonaten eine Reduzierung der Aktivität um bis zu 20 Prozent für die gesamten USA.

Die Resultate beider Studien lassen sich in vollem Umfang auf Europa übertragen, weil hier ähnliche Veränderungen des Klimas zu erwarten sind. Für die Studie wurden die Klimamodelle aus der Zeit verwendet, bevor Donald Trump sämtliche Reglements zur Nutzung konventioneller Energieträger (insbesondere Kohle) abgeschafft hat. Eine sich in den USA wieder verstärkende Nutzung von Kohle wird den Klimawandel erheblich anheizen und auch die dadurch verursachten Effekte beim Menschen kräftig forcieren.

Quelle: nickobradovich.com

About Author