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Audio-Treiber einiger HP-Notebooks funktionieren auch als Keylogger

Bei Tests des in der Schweiz beheimateten Sicherheitsunternehmens Modzero AG wurde bei zahlreichen Notebook-Modellen von HP ein Audio-Treiber entdeckt, der nicht nur die Nutzung der dafür notwendigen Funktionstasten aufzeichnet. Er registriert sämtliche Tastatureingaben und speichert sie in einer Datei ab. Das Kritische daran ist die Tatsache, dass hier auch Passwörter ausgelesen werden können, welche bei der Eingabe nicht auf dem Display angezeigt werden. Bei dem Treiber handelt es sich um „MicTray64.exe“, der vom amerikanischen Chip-Hersteller Coenxant entwickelt wurde. Ob HP oder Conexant letztlich für die Nutzung als Keylogger verantwortlich sind, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden. Derzeit gehen die Experten von Modzero davon aus, dass HP diese Funktion nicht absichtlich implementiert, sondern den Treiber nicht gründlich genug geprüft hat.

Welche HP-Notebooks sind davon betroffen?

Der Audio-Treiber von Conexant wird den aktuellen Erkenntnissen zufolge seit dem Jahresende 2015 auf HP-Notebooks eingesetzt. Das geht aus den Daten der Signierung des Auto-Treibers hervor. Ob auch vorher verkaufte Modelle davon betroffen sind, steht derzeit noch nicht fest. Die Erfassung der Tastatureingaben in einer Logdatei wurde offenbar mit der Version 1.0.0.31 eingeführt. Die Datei wird unter dem Namen MicTray.log gespeichert und bei jedem neuen Login auf dem Rechner überschrieben. Problematisch ist sie besonders dann, wenn Backups der Festplatte gemacht werden, weil in dem Fall auch die Datei MicTray.log dauerhaft gespeichert wird. Die Experten von Modzero gehen davon aus, dass die Nutzung als Keylogger einen direkten Zusammenhang mit der individuellen Hardware-Konfiguration hat.

Was können Nutzer dieser HP-Notebooks tun?

Für die Modelle aus den Jahren 2015 und 2016 stehen seit dem 12. Mai 2017 Patches zur Verfügung, die über die Update-Funktion ausgeliefert werden. Das heißt, Nutzer von HP-Notebooks sollten die Updates so schnell wie möglich installieren. Das gilt für die Sparte der Notebooks für private Anwender ebenso wie für die Besitzer der Business- und Enterprise-Versionen. Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Patches betonte Mike Nash, der als Vizepräsident bei Hewlett Packard tätig ist, dass das Unternehmen durch die Keylogger-Funktion des Audio-Treibers „MicTray64.exe“ nicht in den Besitz von Daten der Kunden gelangt ist.

Quelle: modzero.ch

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