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Kostenloses Girokonto nicht immer kostenlos: Abmahnung für Netbank

Vielfach beworben und doch oft nicht korrekt abgerechnet: Das kostenlose Girokonto ist längst nicht immer kostenlos. Gegen solche Werbemaßnahmen geht jetzt die Verbraucherzentrale vor. Denn immer mehr Menschen suchen zwar nach einem kostenlosen Girokonto, finden es jedoch immer schwerer. Dann verlassen sie sich auf die Werbeaussagen der Banken, was jedoch längst nicht immer eine gute Idee ist.

Netbank informiert nicht über Gebühreneinführung

Eindrücklich beweist das derzeit die Netbank. Hier bewirbt man das kostenlose Girokonto, obwohl Gebühren in Höhe von 3,50 Euro pro Monat längst beschlossen sind. Allerdings fehlt bisher ein klarer Hinweis auf die Gebühreneinführung, die ab dem 01. April 2017 gelten soll. Daher hat die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) jetzt die Netbank abgemahnt.

Julia Rehberg von der vzhh stellt dementsprechend auch die Frage, wer sich für den Wechsel des Girokontos hin zu einem gratis Angebot entscheiden würde, wenn von vornherein klar sei, dass die Gebührenfreiheit in nicht einmal acht Wochen abgeschafft wird. Auf der Internetseite der Netbank findet sich eine Angabe zu den baldigen Gebühren weder in der tabellarischen Darstellung der Preise und Leistungen fürs Girokonto, noch im Produktinformationsblatt, prangern die Verbraucherschützer an. Daher sei es für den Laien kaum möglich, herauszufinden, dass mit dem kostenlosen Girokonto bald Schluss sei.

Warum mahnt die vzhh die Netbank ab?

Die vzhh hält es für „unlauter, dass die Netbank ihren Kunden diese wichtige Information vorenthält“. Viele Verbraucher würden vom geplanten Kontowechsel sicher Abstand nehmen, wüssten sie, dass es mit dem kostenlosen Girokonto schon bald vorbei sein dürfte.

Dabei betonen die Verbraucherschützer, dass die Netbank mit ihren durchschnittlich 42 Euro an jährlichen Kontoführungsgebühren nicht einmal zu den teuren Banken zähle. Trotzdem geht man davon aus, dass sich Kunden, die sich bewusst für ein kostenloses Girokonto entscheiden wollten, „über den Tisch gezogen fühlen“ dürften.

Weiterhin betonen die Verbraucherschützer, dass es nicht wettbewerbswidrig sei, wenn Banken in Zeiten niedriger Zinsen ihre Kontomodelle anpassen und mit Gebühren belegen. Allerdings fordern sie dafür auch klare und transparente Aufklärungsmaßnahmen seitens der Geldhäuser.

Wo gibt es noch ein kostenloses Girokonto?

Wirklich kostenfreie Girokonten gibt es nur noch selten. In den meisten Fällen werden zumindest bestimmte Geldeingänge monatlich gefordert. Lediglich bei einigen Anbietern, wie ING-DiBa, Wüstenrot oder Consors kann man noch gratis Girokonten finden. Doch auch hier gelten entsprechende Aktionen oft nur für Neukunden.

Quelle: awi

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