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USA startet Klage wegen Cyberspionage gegen China

Die Anklage des US-Justizministeriums richtet sich gegen fünf Mitglieder der chinesischen Volksbefreiungsarmee, die sich erfolgreich als Hacker betätigt haben. Sie griffen ein halbes Dutzend US-Unternehmen an und stahlen Industriegeheimnisse. Unter den ausspionierten Unternehmen befindet sich auch die amerikanische Niederlassung der deutschen Firma Solar World. Auch einem Stahlkonzern sowie einem Hersteller von Systemen für Atomkraftwerke wurden technische Daten entwendet.

Die Reaktion der Chinesen auf die Vorwürfe

Das chinesische Außenministerium bezeichnete die aktuelle Anklage als erfunden. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass dieses Vorgehen das bisherige Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen China und den USA nachhaltig beeinträchtigen würde. Auch der amerikanische Justizminister bezog offiziell Stellung. Er gab zu bedenken, dass die Anklage „rein symbolischer“ Natur wäre. Sie soll potentielle Cyberkriminelle abschrecken. Eric Holder betonte, dass es sich bei dem Angriff um bedeutende Daten der Unternehmen handeln würde. Derartige Attacken könnten nicht länger ungestraft hingenommen werden. Mit der aktuellen Klage begibt sich der US-Justizminister Eric Holder auf Neuland, denn bisher ist in keinem Fall ein Angehöriger eines Drittstaates durch die amerikanische Regierung im Zusammenhang mit Cyberspionage zur Verantwortung gezogen worden.

Was wirft Eric Holder den Chinesen konkret vor?

Schon seit dem Jahr 2012 erklären die US-Behörden China für eine potentielle Bedrohung in Bezug auf den Datenklau durch das Hacken der Netzwerke von Unternehmen und Behörden. Die Gefahr hatte sogar den amerikanischen Kongress auf den Plan gerufen, der in seinem Bericht China als „bedrohlichste Gefahr“ im Internet bezeichnet hatte. 2013 stießen die Experten des amerikanischen Sicherheitsunternehmens „Mandiant“ auf die Mitglieder einer Sondereinheit der chinesischen Volksbefreiungsarmee, die unter der Bezeichnung „61398“ geführt wird. Sie agiert von Shanghai aus und zählt derzeit mehrere Hundert Hacker. Insgesamt seien von dort aus über 140 Netzwerke in den USA angegriffen worden. Dass sich das amerikanische Justizministerium jetzt so rabiat wehrt, hat einen guten Grund. Insider schätzen ein, dass in den USA pro Jahr bis zu 120 Milliarden Dollar an Schäden durch die Wirtschaftsspionage via Internet verursacht werden.

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