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Klimawandel zerstört Nährstoffe in Grundnahrungsmitteln

In der Erdatmosphäre findet sich eine ständig steigende Konzentration von CO2. Die Folge ist die globale Erwärmung, die Wissenschaftler schon seit Jahren kritisieren. Doch nicht nur das: Auch unsere Grundnahrungsmittel werden nach neuesten Erkenntnissen beeinträchtigt. In der Zeitschrift „Nature“ berichtete ein internationales Forscherteam über seine Ergebnisse bei der Untersuchung von sieben Versuchsflächen, die in Australien, Japan und den USA liegen. Demnach sorgen hohe CO2-Werte dafür, dass der Gehalt an Zink, Eisen und Proteinen in Hülsenfrüchten und Getreide sinkt. Das sei die bisher größte Gesundheitsgefahr, die durch den Klimawandel entsteht, sind sich die Forscher einig.

Die bisher durchgeführten Studien, die der Frage, wie sich der Kohlendioxid-Anteil in der Erdatmosphäre auf Lebensmittel auswirkt, nachgingen, kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Jetzt haben die Forscher rund um Samuel Myers an der Harvard University insgesamt sieben Versuchsflächen herangezogen und deren Daten über mehrere Jahre hinweg ausgewertet.

So wirkt sich Kohlendioxid auf die Grundnahrungsmittel aus

Untersucht wurden sechs wichtige Anbaufrüchte:

  1. Weizen
  2. Erbsen
  3. Soja
  4. Reis
  5. Mais
  6. Hirse

Die CO2-Werte bei den Untersuchungen lagen zwischen 546 und 586 parts per million (ppm). Damit sind sie bereits so hoch, wie es ursprünglich erst für Mitte dieses Jahrhunderts vorhergesagt war.

Der Zinkgehalt in den Weizenkörnern sank um 9,3 Prozent, beim Eisen war eine Absenkung um 5,1 Prozent zu erkennen. Ähnliche Werte ergaben sich bei Erbsen, Soja und Reis. Beim Weizen sank der Proteingehalt beispielsweise um 6,3, bei Reis sogar um 7,8 Prozent.

Überraschend waren die Ergebnisse bei Hirse und Mais. Sie zählen zu den C4-Pflanzen und stehen in dem Ruf, CO2 besser binden zu können als so genannte C3-Pflanzen. Zu ihnen zählen etwa Reis und Weizen. Daher scheinen Mais und Hirse resistenter gegen die erhöhten Kohlendioxid-Werte zu sein.

Müssen neue Pflanzen als Ausgangsbasis für Grundnahrungsmittel gezüchtet werden?

Warum genau die Nährstoffe schlechter ausgebildet werden, ist allerdings bisher nicht geklärt. Allerdings sind weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen schon heute von Zink- und/oder Eisenmangel betroffen. Besonders hoch ist deren Anteil in den Ländern, die sehr stark von den C3-Pflanzen abhängig sind.

Für sie kann der globale Klimawandel schwere Folgen haben. Und auch für die öffentliche Gesundheit kann eine Verringerung der Nährstoffe in den Grundnahrungsmitteln zu Problemen führen, die heute jedoch noch nicht vorausgesagt werden können. Die Autoren der aktuellen Studie erwarten in diesem Zusammenhang viele Überraschungen mit den gerade veröffentlichten Ergebnissen ist es genau zu einer solchen Überraschung gekommen.

Die Forscher sind sich sicher, der Problematik müsse man begegnen, sich auf sinkende Nährstoffgehalte in den Grundnahrungsmitteln vorbereiten. Und das ginge kaum durch die alleinige Reduktion des CO2-Ausstoßes, sondern zusätzlich mit der Züchtung neuer Pflanzensorten, die nicht so anfällig gegenüber dem Kohlenmonoxid sind.

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