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Bahnstreik: GDL droht mit „richtig langen Streiks“

Die Tarifstreitigkeiten zwischen Deutscher Bahn und GDL sind erneut gescheitert. Die Lokführergewerkschaft droht neue Streiks an, die „dieses Mal richtig lang“ andauern sollen. Das neue Tarifangebot der Bahn hat die GDL in ihrer Stellungnahme als „Dreistigkeit“ bezeichnet. Von Seiten des Zugpersonals habe es zudem Druck gegeben und man forderte längere Streiks. In der Mitteilung hieß es wörtlich: „Nun denn – diesmal wird es richtig lang“.

Angebot der Bahn für GDL nicht ausreichend – langer Bahnstreik geplant

Wie es aus der Gewerkschaft weiter hieß, sei bei einem Spitzengespräch am Mittwoch „nicht die geringste Annäherung“ zu verzeichnen gewesen. So kritisierte die GDL, dass die Angebote zur Lohnerhöhung zu gering seien. Zudem habe es zu zentralen Forderungen bisher gar keine Angebote der Bahn gegeben. Dabei führt die GDL unter anderem folgende Punkte auf:

  • Absenkung der Arbeitszeit
  • Begrenzung der Überstunden
  • Ergebnisbeteiligung der Arbeitnehmer
  • Einführung einer weiteren Entgeltstufe
  • Belastungssenkung für das Zugpersonal

Zudem wolle die Bahn am „Zwei-Klassen-Lokomotivführer“ festhalten. So sollen Lokrangierführer schlechter bezahlt werden, als „echte“ Lokführer.

Zu geringe Lohnerhöhungen werden Bahnstreik nach sich ziehen

Sehr heftig kritisierte die GDL auch das Angebot zur Lohnerhöhung. Es hieß, dass für einen Zeitraum von 24 Monaten lediglich eine Lohnerhöhung von drei Prozent angeboten worden sei. Die Gewerkschaft dagegen fordert fünf Prozent mehr Lohn und zusätzlich eine Stunde weniger Arbeitszeit in der Woche.

Die Bahn dagegen hatte angegeben, man habe ein Angebot unterbreitet, nach dem man den Lohn ab dem 01. Juli 2015 in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent erhöhen wolle. Außerdem sollten die Mitarbeiter bis zum 30. Juni 2015 eine Einmalzahlung von 1.000 Euro erhalten. Ulrich Weber, der Personalvorstand bei der Bahn, betonte, dass das Angebot fast genauso hoch, wie der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst sei.

Die GDL sieht dagegen die Einstufung der Lokrangierführer als wichtigen Knackpunkt bei den aktuellen Tarifverhandlungen. Sollte die GDL sich jetzt weigern, die Verhandlungen erneut aufzunehmen, drohte die Bahn damit, ein Schlichtungsverfahren für alle Punkte einzuleiten. Seitens der Gewerkschaft GDL heißt es, dass die Bahn auf Zeit spiele.

EVG kündigt ebenfalls Bahnstreik an

Der Tarifkonflikt bei der Bahn ist auch deshalb so verfahren, weil die kleine Lokführergewerkschaft und die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) derzeit um Macht im Konzern kämpfen. Beide verhandeln teilweise für dieselben Berufsgruppen. Die Bahn aber will getrennte Verhandlungen führen und zu vergleichbaren Ergebnissen kommen.

Daher schloss die EVG erneute Streiks ebenfalls nicht aus. Grund dafür: Ein neues Angebot der Bahn für die Service- und Sicherheitskräfte. Auch hier hatte man eine Lohnerhöhung in zwei Stufen um 4,7 Prozent über einen Zeitraum von 29 Monaten angeboten. Die EVG fordert aber sechs Prozent mehr Lohn bzw. mindestens 150 Euro. Kritisiert wurde von der EVG außerdem, dass die Bahn unterschiedliche Laufzeiten für die einzelnen Berufsgruppen anbiete. Daher müsse das Unternehmen in der nächsten Verhandlungsrunde am 12. Mai 2015 deutlich nachbessern.

Quelle: Tagesschau

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