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Die Zahl der Schüler und Studenten, die eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) erhalten, sinkt. Im vergangenen Jahr erhielten nach Angaben des Statistischen Bundesamts nur noch 925.000 Schüler und Studenten die Förderung, das sind 3,5 Prozent weniger als noch 2013. Dabei hatte es bereits 2013 einen Rückgang im Vergleich zu 2012 um 2,1 Prozent gegeben.

Die Förderungen nach Bafög wurden im vergangenen Jahr an 278.000 Schüler und 647.000 Studenten ausgezahlt. Bei den Schülern ging die Zahl der Förderungen um fünf Prozent zurück, bei den Studenten um 2,9 Prozent. Interessant dabei: Die Zahl der Studenten in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich an, die der Schüler sinkt dagegen. Zwei Drittel der geförderten Schüler und Studenten erhielten das Bafög ganzjährig, knapp die Hälfte erhielt den Höchstsatz von 670 Euro.

Deutsches Studentenwerk fordert Bafög-Anpassungen

Auf die Zahlen reagierte das Deutsche Studentenwerk (DSW) mit Kritik und forderte eine regelmäßige Anpassung der Förderung. Achim Meyer, der DSW-Generalsekretär, erklärte, dass „eine Bafög-Erhöhung pro Legislaturperiode“ nicht ausreiche. Er fordert eine dynamische Anpassung von Bafög an die Entwicklung der Preise und Einkommen.

Auch Kai Gehring, der hochschulpolitische Sprecher der Grünen, bekräftigt das Argument des DSW. Er fürchtet, dass durch geringere Förderungen auch weniger Bildungschancen für die Jugend entstehen. Daher fordern die Grünen, eine Reformierung des Bafög bereits auf das nächste Wintersemester vorzuziehen. Ihren Forderungen zufolge sollten Schüler und Studenten bereits vom Herbst 2016 an sieben Prozent mehr Bafög bekommen.

Regierung sträubt sich gegen regelmäßige Bafög-Erhöhungen

Die Bundesbildungsministerin Johanna Wanka von der CDU hatte sich zuletzt noch gegen regelmäßige Steigerungen der Bafög-Sätze geweht. Trotzdem sollen bereits ab dem 01. August 2015 einige Änderungen in diesem Bereich greifen. Diese sehen vor, dass Studenten mehr Geld bekommen können, selbst wenn der Erstantrag auf Bafög noch nicht abschließend bearbeitet ist. Bisher waren es maximal 360 Euro, die zur Überbrückung ausgezahlt wurden. Künftig soll dieser Betrag auf 80 Prozent der voraussichtlichen künftigen Förderung ansteigen.

Ebenfalls will man den Übergang vom Bachelor- zum Master-Studium erleichtern. Studenten sollen demnach auch dann Bafög erhalten können, wenn sie zum Master-Studium erst vorläufig zugelassen sind. Wanka erklärte, dass man damit Förderlücken schließen wolle. Die letzte Erhöhung des Bafög um fünf Prozent fand 2010 statt. Danach hatte die schwarz-gelbe Koalition den Satz auf der damaligen Höhe eingefroren.

Quelle: Süddeutsche

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