Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Wann lohnt eine Zahnzusatzversicherung?

Wer gesetzlich krankenversichert ist, bekommt im Fall des Zahnersatzes nur einen Festzuschuss gezahlt. Und dieser wird zumeist nur auf die günstigste Lösung für den Zahnersatz gewährt. Da stellt sich die Frage, ob nicht eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll wäre. Generell sind die Absicherungen im Bereich der Zahnbehandlung in Deutschland als sehr positiv zu bewerten, erklärt auch Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Allerdings übernimmt die Kasse die Kosten nicht immer in voller Höhe. Gerade beim Zahnersatz müssen Versicherte einen Eigenbeitrag leisten. Ebenfalls sind Kosten für Implantate, Inlays und Kronen, die über das von der Krankenkasse gewährte „normale“ Maß hinausgehen, nicht abgedeckt. Diese Kosten können von einer Zahnzusatzversicherung getragen werden.

Zahnzusatzversicherung – welcher Schutz darf es sein?

Wollen Patienten lediglich den Eigenanteil für den Zahnersatz absichern, können sie bereits sehr günstige Angebote für die Zahnzusatzversicherung finden. Sind die eigenen Wünsche aber weitergehend, müssen diese auch gesondert abgesichert werden. Jens Wegner vom Verband der privaten Krankenversicherung erklärt, dass man sich zunächst darüber klar werden müsse, welcher Schutz gewünscht ist.

Auch Fragen zur individuellen Risikobereitschaft und dem persönlichen finanziellen Polster sind entscheidend. Nur wenn diese Fragen vorab geklärt sind, kann ein entsprechender Vertrag gefunden werden. Dabei sollte man gezielt auf die Leistungen achten, denn nicht jeder Tarif kommt für alle gewünschten Kosten auf. Deshalb muss vorher klar sein, ob auch hochwertige Leistungen, wie Edelmetall-Inlays, Keramikkronen oder Implantate mit abgedeckt sein sollen. Nur eines muss klar sein: Je höherwertiger der Zahnersatz, desto höher die Kosten für diesen und umso höher die Kosten für die Zahnzusatzversicherung.

Gesundheitsprüfung auch bei Zahnzusatzversicherung

Wie bei fast allen privaten Krankenversicherungen wird auch bei der Zahnzusatzversicherung eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Deshalb sollte man gut überlegen, ob ein solcher Vertrag wirklich nötig ist. Generell ist die Mundgesundheit in Deutschland gestiegen. Allerdings gibt es nach wie vor Risikogruppen, etwa Diabetes-Patienten, die häufiger an Parodontitis erkranken können.

Vor dem Abschluss der Zahnzusatzversicherung werden den Patienten deshalb verschiedene Gesundheitsfragen gestellt. Sogar eine Stellungnahme des behandelnden Zahnarztes kann von der Versicherung verlangt werden. Allerdings ist der Gesundheitszustand alleine nicht entscheidend für die Kosten der Zahnzusatzversicherung. Diese hängen in allererster Linie von den vereinbarten Leistungen ab.

Ausschlüsse in der Zahnzusatzversicherung

Zu berücksichtigen ist ebenfalls, dass die meisten Tarife der Zahnzusatzversicherung Ausschlüsse vorsehen. Zahnerkrankungen aufgrund bestehender Vorerkrankungen beim Vertragsabschluss werden ausgeschlossen. Auch vorhandene Zahnlücken können nicht nach dem Abschluss des Vertrags behandelt werden. In der Regel werden zudem Wartezeiten von bis zu acht Monaten vereinbart, bevor überhaupt die erste Behandlung bezahlt wird. Im Anschluss werden die Leistungen häufig über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren gestaffelt. Einige wenige Tarife ohne Wartezeit lassen sich durch eine intensive Suche am Markt aber ebenfalls finden.

Ebenso wichtig ist bei der Auswahl des passenden Tarifs die Höhe der gewährten Zuschüsse. Der Zuschuss kann sich je nach Tarif auf den reinen Eigenanteil der gesetzlich Versicherten beziehen, aber auch auf die gesamten Behandlungskosten. Sinnvoller ist letztere Variante. Zudem sollte der laufende Tarif hin und wieder den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Hier empfiehlt es sich, mit dem bisherigen Versicherer über ein Aufstocken der Leistungen zu sprechen, um erneute Wartezeiten und Gesundheitsprüfungen zu vermeiden.

Quelle: dpa

About Author