Der VW-Personalvorstand Karlheinz Blessing warnte jetzt vor der Vernichtung Tausender Jobs durch die Umstellung auf Elektromobilität. Wenn auch Volkswagen künftig mehr Elektroautos als herkömmliche Autos mit Elektromotoren verkaufe, dann würden viele Mitarbeiter nicht mehr benötigt werden, erklärte Blessing im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Der Grund dafür sei einfach: In E-Autos werden weniger Teile gebraucht als in Wagen mit Verbrennungsmotoren, es gibt also in den Autofabriken weniger zu tun.
Tausende Arbeitsplätze in Gefahr?
Blessing erklärte im Interview weiter, dass es nicht nur um den Abbau von ein paar Hundert Arbeitsplätzen ginge, sondern langfristig von einem Arbeitsplatzverlust im fünfstelligen Bereich die Rede sei.
Insgesamt bestehen die E-Autos aus weniger Komponenten, so dass weniger Mitarbeiter für deren Herstellung nötig seien. Langfristig müsse man deshalb Stellen abbauen. Diese Entwicklung wäre zwar auch ohne den Abgasskandal auf VW zugekommen, durch diesen habe sich jedoch der Handlungsdruck deutlich verstärkt. Trotzdem versprach Blessing, man wolle weitestgehend auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.
Wie viele Arbeitsplätze gehen verloren?
Aktuell beschäftigt der VW-Konzern weltweit mehr als eine halbe Million Mitarbeiter. Wie viele dieser Stellen wegfallen, ist aber unklar. Bernd Osterloh, Betriebsratschef bei VW, hatte bereits im Oktober dem „Handelsblatt“ gegenüber geäußert, dass man mit dem Wegfall zahlreicher Stellen rechne. Wie viele es genau werden, konnte er aber nicht sagen.
Es könnten 1.500 oder 2.500 Stellen jährlich wegfallen. Abhängig sei dies auch davon, wie viele der Mitarbeiter sich für die Inanspruchnahme der Altersteilzeit entscheiden, und das auf einen Zeitraum von zehn Jahren gesehen. Insgesamt könnten demnach bis zu 25.000 Jobs bei VW wegfallen. Gleichzeitig beruhigt der Konzern aber auch, dass man an anderer Stelle neue Jobs schaffe.
Quelle: dpa
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