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Tief „Axel“ sorgt für Sturmflut an der Ostsee

Das Tief „Axel“ hat in der letzten Nacht, wie bereits vermutet, für die stärkste Sturmflut an der Ostsee in den letzten zehn Jahren gesorgt. Boote wurden zerstört, Deiche überspült, Straßen überschwemmt, Strandhäuser standen unter Wasser, Keller sind vollgelaufen. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wird man sich noch lange an die vergangene Nacht erinnern, wo die erwarteten Pegelstände im Schnitt sogar noch um zehn Zentimeter übertroffen wurden.

Tief „Axel“ sorgte für schwere Schäden

Betroffen von Tief „Axel“ mit seiner Sturmflut im Gepäck waren vor allem Rostock, Kiel und Lübeck, aber auch Wismar, Flensburg, Warnemünde, Usedom, Rügen und Eckernförde. Neben den typischen Schäden, wie überspülten Deichen und unter Wasser gesetzten Autos kam es aufgrund der Sturmflut auch zur Zerstörung von Booten. Diese wurden auf die Stege gedrückt.

Der Höhepunkt des viel gefürchteten Wetterspektakels wurde noch vor Mitternacht an vielen Orten erreicht. In den meisten betroffenen Regionen lagen die gemessenen Pegelstände 1,50 bis 1,70 Meter über dem normalen Pegelstand. In Lübeck erreichte der Pegelstand zwischenzeitlich sogar 1,79 Meter mehr als normal, in Wismar 1,83 Meter mehr als üblich. Jürgen Holfert, Leiter des Wasserstanddienstes Ostsee des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erklärte noch in der Nacht, dass Tief „Axel“ die stärkste Sturmflut seit 2006 mit sich gebracht habe.

Was Tief „Axel“ in Lübeck, Wismar und entlang der ganzen Ostseeküste anrichtete

In Lübeck hat man dank Tief „Axel“ mindestens acht Autos aus überfluteten Flächen ziehen müssen. Für Fußgänger waren diverse Zugänge zur beliebten Altstadt nicht mehr passierbar. Aufgrund der zunehmenden Notrufe habe man kurzfristig auch die Zahl der Einsatzkräfte in der Hansestadt aufgestockt, wie Matthias Schäfer von der Lübecker Feuerwehr erklärte. Viele der Anwohner hatten ihre Häuser nicht ausreichend gegen die Sturmflut gesichert, die Feuerwehr musste ihnen mit Sandsäcken unter die Arme greifen.

Bis zum Abend war in Lübeck zudem unklar, ob das Holstentor vom Wassereinbruch betroffen sein würde. In Rostock ergab sich ein ähnliches Bild. Die Straße, die hier direkt am Strand entlangführt, war wegen des Hochwassers auf mehreren Kilometern Länge gesperrt. Die Insel Rügen hatte ebenfalls mit Tief „Axel“ zu kämpfen. Hier wurde eine Straße im Bereich Mönchgut-Granitz überspült, so dass der Ortsteil von der eigentlichen Hauptgemeinde Gager abgeschnitten war. Auch ein Deich sei in dem Bereich auf 100 Metern Länge überspült worden.

In Wismar kam es ebenfalls zu vollgelaufenen Kellern. Auch Teile des alten Hafens seien dort überflutet worden. Bisher konnte man aber noch keine genaueren Angaben zu den Schäden und deren Umfang machen. In Stralsund wurde sogar die Hafeninsel teilweise überflutet. Das hatte zur Folge, dass man das Ozeaneum, eines der besucherstärksten Museen in ganz Mecklenburg-Vorpommern, zusätzlich mit Sprundwänden sichern musste.

Tief „Axel“ sorgt für schwere Schäden auf Usedom

Auch die Insel Usedom war schwer von der Sturmflut betroffen, zwischenzeitlich rief man hier sogar Alarmstufe 3 aus. Hier kam es zu Steiluferabbrüchen zwischen Koserow und Zempin. Zudem seien Treppenaufgänge, Teile der Strandpromenaden und sogar ganze Imbissbuden einfach weggerissen worden, wie ein Sprecher des Kreises Vorpommern-Greifswald bestätigte.

Das Tief „Axel“ ist im Laufe der Nacht quer über die Ostsee von Skandinavien aus weiter nach Weißrussland gezogen. Die größte Gefahr für die Ostseeregionen ist erst einmal gebannt, doch die Schäden, die entstanden sind, müssen erst noch genau ermittelt werden.

Quelle: dpa

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