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Odenwaldschule muss schließen

Die Odenwaldschule wurde vor allem durch den Missbrauchsskandal bekannt. Nachdem die Vorwürfe publik wurden, verlor die Schule zahlreiche Schüler und trotz massiver Geldsuche in den letzten Monaten konnte die Schule den Behörden keine sichere Finanzierung für die kommenden Jahre vorlegen. Jetzt steht fest: Am Schuljahresende soll die Odenwaldschule aufgrund der Finanzprobleme schließen müssen.

Schüler können Odenwaldschule dieses Schuljahr noch besuchen

Die hessische Odenwaldschule konnte trotz intensiver Bemühungen nicht genügend Geld für den weiteren Betrieb aufbringen. Wie ein Sprecher der Schule in Heppenheim erklärte, werde das aktuelle Schuljahr aber definitiv noch zu Ende geführt. Die Eltern wurden bereits informiert und müssen jetzt eine neue Schule für den Nachwuchs finden.

Eigentlich stand die Odenwaldschule immer gut da. Das private Internat verdingte sich als Reformschule. Doch vor fünf Jahren wurde sexueller Missbrauch der Schüler in 132 Fällen bekannt und damit ging es für die Odenwaldschule schnell bergab.

Die Schülerzahlen sanken rapide und damit auch die Einnahmen der Schule. Für eine neue Genehmigung hatten die Aufsichtsbehörden ein tragbares Finanzkonzept gefordert. Nach eigenen Angaben hätte die Schule dafür in den nächsten Jahren 2,5 Millionen Euro benötigt.

Nachdem das Finanzkonzept nicht vorgelegt werden konnte, geht auch Matthias Schimpf, Vize-Landrat des Kreises Bergstraße, davon aus, dass die Odenwaldschule ihren Betrieb zum Schuljahresende einstellen wird.

Odenwaldschule bekommt keine neue Genehmigung

Dass eine neue Genehmigung für die Odenwaldschule nötig ist, liegt daran, dass man nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe seine Struktur und Organisation auf Drängen der Behörden änderte. Allerdings forderten die Behörden dafür auch ein sinnvolles Finanzkonzept. Dieses konnte aufgrund der gesunkenen Schülerzahl und der damit ebenfalls gesunkenen Einnahmen der Odenwaldschule aber nicht vorgelegt werden. Noch im Mai 2014 hatte die Odenwaldschule auf 200 Schüler verwiesen, von denen 140 im Internat untergebracht seien. Aktuell seien dagegen nur noch 115 Schüler an der Schule angemeldet, wie der Sprecher erklärte.

Der Vorsitzende des Schul-Trägervereins, Gerhard Herbert, und Marcus Halfen-Kieper, Geschäftsführer des Leitungsteams, erklärten, dass man mit dem Missbrauchsskandal unheimlich viel Kredit bei Schülern und Eltern, bei Behörden und sogar bei Banken und Ehemaligen verloren habe, die die Odenwaldschule teils seit Jahrzehnten unterstützten. Verhandlungen der Odenwaldschule mit der Hausbank über einen möglichen Kredit, seien zudem gescheitert, wie der „Spiegel“ kürzlich berichtete.

Quelle: Focus

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