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Neuwagen-Preise steigen auf Rekordniveau

Wer sich derzeit in Deutschland für einen Neuwagen entscheidet, der muss mit extrem hohen Preisen rechnen. 2014 ist der durchschnittliche Preis für einen Neuwagen auf 27.189 Euro angestiegen. Das entspricht einer Steigerung des Listenpreises um 625 Euro bzw. 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das zumindest geht aus einer Untersuchung des CAR-Centers an der Uni Duisburg-Essen hervor.

Demnach gaben die Deutschen im Jahr 1980 noch rund 8.420 Euro für einen Neuwagen aus, im Jahr 2000 20.410 Euro und jetzt über 27.000 Euro. Damit hat sich der durchschnittliche Preis für Neuwagen seit 1980 mehr als verdreifacht.

Auch die Mehrwertsteuer ist an höheren Neuwagen-Preisen schuld

Zu berücksichtigen ist dabei jedoch auch, dass 1980 eine Mehrwertsteuer von nur 13 Prozent gegenüber den heutigen 19 Prozent galt. Damit wird deutlich, dass auch Vater Staat deutlich mehr an dem Verkauf von Neuwagen profitiert, als noch vor 30 Jahren. Umgerechnet wurden 1980 969 Euro Mehrwertsteuer pro verkauftem Neuwagen an den Staat abgeführt, 2014 dagegen waren es bereits 4.341 Euro. Seit nunmehr drei Jahrzehnten steigen die Neuwagenpreise kontinuierlich an.

Lediglich zu Beginn der 1990er Jahre und in den Jahren 2005 und 2009 gab es leichte Preisrückgänge für Neuwagen. Der letzte Einbruch der Preise lässt sich auf die Finanz- und Schuldenkrise zurückführen, woraufhin die Abwrackprämie eingeführt wurde. Nach der deutschen Wiedervereinigung kam es vermutlich aufgrund der starken Nachfrage nach Gebrauchtwagen zu einem Preisrückgang.

Bessere Ausstattung bei Neuwagen sorgt für steigende Preise

Bei der Betrachtung der Neuwagen-Preise muss allerdings auch berücksichtigt werden, dass die Autos aus dem Jahre 1980 hinsichtlich Verarbeitung und Ausstattung mit den heute angebotenen Modellen nicht vergleichbar sind. Mehr Sicherheit, mehr Elektronik und neue Produktionsmethoden gebündelt mit sparsameren und umweltfreundlicheren Motoren sind ein natürlicher Preistreiber. Zudem werden heute mehr PS in den Autos verbaut, so dass diese auch an Leistung deutlich zulegten.

Warum höhere Preise für Neuwagen nicht teuer sein müssen

Die Statistiken zeigen außerdem, dass die Preise für Neuwagen in den vergangenen zehn Jahren deutlich langsamer gestiegen sind. So wurde zwischen 2005 und 2014 nur ein Preisanstieg von 2,4 Prozent pro Jahr gemessen. Damit ist der Preis langsamer als zuvor gestiegen und liegt nur noch leicht über dem allgemeinen Preisanstieg für Verbraucherpreise von rund 1,5 Prozent.

Wer dann noch beachtet, dass auch die Kaufkraft der Deutschen seit 1980 deutlich angestiegen ist und  die Autoindustrie ihre Neuwagen oft mit kräftigen Rabatten verkauft, der merkt schnell, dass man im Grunde genommen immer mehr Auto für gar nicht so viel mehr Geld bekommt.

Quelle: Abendblatt

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