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Müssen Frauen künftig länger als Männer arbeiten?

Nach den aktuellen Plänen der CDU und CSU soll die nächste Rentenreform in Deutschland ein Novum enthalten. Momentan deuten die Argumentationen darauf hin, dass das reguläre Renteneintrittsalter künftig an die durchschnittliche Lebenserwartung gekoppelt werden soll. Das würde mit einer automatischen Verlängerung der Lebensarbeitszeit einhergehen, da sich die Lebenserwartung ständig erhöht. Außerdem würde dies zu einer Differenz der Lebensarbeitszeit zwischen Männern führen, da die durchschnittliche Lebenserwartung ebenfalls Unterschiede aufweist.

Welche Zahlen soll die Rentenreform berücksichtigen?

Innerhalb des letzten halben Jahrhunderts ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen von 72,4 Jahren im Jahr 1960 auf 83,4 Jahre im Jahr 2015 gestiegen. Im gleichen Zeitraum verlängerte sich die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer in Deutschland von 66,9 auf 78,4 Jahre. Die Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2060 die durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen bei 88,8 Jahren und der Männer bei 84,4 Jahren liegen wird. Nach den Plänen der CDU und CSU soll das reguläre Renteneintrittsalter bei jedem zusätzlichen Jahr Lebenserwartung um ein halbes Jahr nach hinten verschieben soll.

Ab den Jahr 2029 beträgt das Renteneintrittsalter bei beiden Geschlechtern 67 Jahre. Legt man die Prognosen der Lebenserwartung zugrunde, würde das bedeuten, dass Männer im Jahr 2060 mit 70,5 Jahren und Frauen mit 70 Jahren in Rente gehen könnten. Ob und wie die aktuell (2015) bei der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern vorhandene Differenz von fünf Jahren berücksichtigt werden soll, dazu gibt es keine konkreten Aussagen. Sollte sie allerdings mit einfließen, würde das bedeuten, dass Frauen in Zukunft 2,5 Jahre länger als Männer arbeiten müssten.

Was bei der Rentenreform unberücksichtigt bleibt

Interessanterweise gibt es bei der Lebenserwartung in Deutschland Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. So weist das Statistische Bundesamt für 2012 geborene weibliche Babys im Baden-Württemberg eine Lebenserwartung von 83,6 Jahren aus. Das Schlusslicht ist hier das Saarland mit rund 81,9 Jahren. Ähnlich präsentiert sich die Situation bei den männlichen Babys. Wer im Jahr 2012 in Baden-Württemberg geboren wurde, darf auf rund 79 Jahre Lebenszeit hoffen. Männliche Babys des Jahres 2012, die in Sachsen-Anhalt das Licht der Welt erblickt haben, werden durchschnittlich dagegen nur 75,8 Jahre alt.

Quelle. Statista, Spiegel

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