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Mit Bakterien gegen das Zika-Virus vorgehen?

Das Zika-Virus hat sich in den letzten Monaten immer weiter ausgebreitet und zu einer weltweiten Gesundheitskrise geführt. Mittlerweile arbeiten Forscher weltweit unter Hochdruck daran, ein Gegenmittel gegen das Zika-Virus zu finden. Die Wissenschaftler der Oswaldo Cruz Foundation in Rio de Janeiro haben jetzt offensichtlich einen Weg gefunden, um das Zika-Virus zumindest einzudämmen.

Bakterium Wolbachia gegen Zika-Virus

So haben sie Mücken mit dem Bakterium Wolbachia infiziert, sie anschließend freigelassen. Ziel ist es, dass die infizierten Mücken sich mit wilden Mücken verpaaren und dadurch das Bakterium Wolbachia weiter verbreiten. Wenn Mücken nämlich dieses Bakterium in sich tragen, sinkt die Zahl der Teile des Zika-Virus, die sie in sich tragen ab. Dadurch wiederum wird die Übertragung der Erkrankung auf den Menschen erschwert, heißt es in der Veröffentlichung über die Ergebnisse der Studie in der Fachzeitschrift „Cell Host & Microbe“.

Luciano Moreira, Studienautor, erklärte, Ziel sei es, dass die Wolbachia-infizierten Mücken langfristig nicht infizierte Mücken verdrängen und so die Gefahr für den Menschen, sich mit dem Zika-Virus zu infizieren, sinke.

Zika selbst steht im Verdacht, zu schweren Schädelmissbildungen bei Föten zu führen. Man geht davon aus, dass das Zika-Virus durch den Mückenstich, aber ebenso beim Geschlechtsverkehr übertragen wird. Bisher ist es bereits in mehr als 30 Ländern weltweit aufgetreten. Brasilien, woher auch die aktuelle Studie kommt, ist am schwersten betroffen.

Bisher jedoch gingen Forscher davon aus, dass Mücken, die mit dem Bakterium Wolbachia infiziert werden, andere Erkrankungen leichter übertragen würden. Die aktuellen Studienergebnisse haben diese Annahmen jedoch entkräftet, so Jason Rasgon, der Insektenforscher der Penn State University.

Mücken mit Wolbachia infizieren – keine neue Idee

Moreira gab allerdings zu bedenken, dass alleine die infizierten Mücken keinen hundertprozentigen Schutz vor dem Zika-Virus bringen. Man müsse dennoch weiterhin Maßnahmen zur Abwehr der Mücken ergreifen. Trotzdem könnte der Zika-Virus durch die infizierten Mücken deutlich reduziert werden.

Allerdings ist die Idee, das Zika-Virus mit dem Bakterium Wolbachia zu bekämpfen, nicht wirklich neu. In der Vergangenheit haben Wissenschaftler das Bakterium schon im Kampf gegen das Dengue-Virus eingesetzt. Mit diesem infizieren sich Jahr für Jahr rund 390 Millionen Menschen, die meisten davon in Asien. Durch die Infektion mit dem Bakterium Wolbachia seien die Mücken allerdings weitgehend oder gar vollständig resistent gegen den Degue-Virus geworden.

Quelle: rts

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