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Kaufprämie für E-Autos – ein halbes Jahr danach

Seit einem guten halben Jahr gibt es in Deutschland die Kaufprämie für E-Autos. Zeit, einmal Bilanz zu ziehen, was sich seither getan hat. Für reine Elektroautos können sich Käufer einen Zuschuss von 4.000 Euro abholen, bei Hybriden, die neben dem Elektroantrieb auch noch einen klassischen Verbrennungsmotor aufweisen, gibt es 3.000 Euro. Die Regierung versprach sich einen Zuwachs bei den Elektroautos auf deutschen Straßen in sechsstelliger Höhe. Realisiert wurde allerdings lediglich ein Zuwachs in vierstelliger Höhe.

Kaum Interesse an Elektroautos

Damit sind die realistischen Zahlen deutlich hinter den Erwartungen der Bundesregierung zurückgeblieben. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), wo die Kaufprämie beantragt werden kann, gingen seit dem 02. Juli 2016 gerade einmal 9.023 Anträge ein.

Anfangs haben noch vor allem Privatpersonen den Antrag auf die Kaufprämie gestellt. Mittlerweile halten sich Anträge von Privatpersonen und Unternehmen in etwa die Waage. Bei den reinen Elektroautos gab es 5.129 Anträge, für die Hybride 3.892. Die E-Autos, die dabei am beliebtesten sind, sind der BMW i3 und der Renault Zoe, auf die bereits über 3.000 Anträge entfallen. Die Plug-in-Hybride Audi A3 e-tron und BMW 225xe machen hier den Löwenanteil aus.

Warum ist das Interesse an E-Autos so gering?

Im Prinzip verpufft die Wirkung der Kaufprämie nahezu wirkungslos. Die Zahlen bleiben deutlich hinter den Hoffnungen der Regierung, aber auch hinter den deutlich pessimistischeren Einschätzungen unabhängiger Experten zurück. Gründe dafür gibt es viele: Die Mehrkosten in der Anschaffung eines E-Autos sind einer der Hauptgründe. Die sehr geringen Reichweiten, die bei vielen Fahrzeugen immer noch gelten und das kaum ausgebaute Netz an Ladestationen, insbesondere entlang der Fernstraßen, tut sein Übriges.

Es müssen also in erster Linie leistungsfähigere Fahrzeuge auf den Markt kommen und die Infrastruktur ausgebaut werden. Die erste Hürde nehmen die Autobauer bereits, denn mit dem neuen Jahr kommen auch einige neue Modelle mit höheren Reichweiten auf den Markt. Darunter ist der Opel Ampera-e zu finden, der laut Labormessung mit einer Akkuladung bis zu 500 Kilometer zurücklegen können soll. Der Renault Zoe in der neuesten Generation soll 400 Kilometer Reichweite aufweisen, der VW e-Golf immerhin 300 Kilometer.

Auch haben die deutschen Autohersteller bereits angekündigt, ab diesem Jahr 400 öffentliche Ladestationen einrichten zu wollen. Damit wird der Durchbruch für das E-Auto vielleicht noch nicht vollzogen sein, aber zumindest käme etwas Bewegung in den Markt.

Quelle: dpa

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