Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Jäger wollen Abschussrecht für Katzen und Hunde beibehalten

Der Landesjagdverband ist sich sicher: Jäger müssen wildernde Katzen und Hunde in NRW auch weiterhin erschießen dürfen. Dadurch könnten wildlebende Tierarten, wie Kaninchen, Rehkitze oder Vögel geschützt werden. In der geplanten Jagdgesetz-Reform müsse daher das Abschussrecht für wildernde Haustiere erhalten bleiben.

Das geht aus einer Forderung von Ralph Müller-Schallenberg in Düsseldorf hervor. Der Verbandspräsident des Landesjagdverbands hatte am Mittwoch den Plänen des Umweltministeriums widersprochen, das eben dieses Tötungsrecht für die Haustiere abschaffen will.

Gefahr durch Hunde und Katzen wird oft unterschätzt

Müller-Schallenberg erklärt seine Forderung damit, dass eine einzige streunende Katze jährlich bis zu 1.000 Vögel, Amphibien und Kleinsäuger erbeuten könne. Damit würde den Wildtieren ein enormer Schaden zugefügt werden. In der gerade herrschenden Brut- und Aufzuchtzeit ist das Problem besonders hoch. Wilde Stubentiger und vermeintlich zahme Schoßhunde erbeuten pro Jahr in ganz Deutschland Millionen von Hasen, Kaninchen und Vögeln.

In NRW werden pro Jahr durchschnittlich 50 Hunde und 1.000 Katzen von Jägern erschossen. Müller-Schallenberg betonte aber, dass diese Maßnahme wirklich das letzte Mittel sei und nur unter bestimmten Voraussetzungen überhaupt erlaubt ist. Zu diesen Voraussetzungen zählt etwa der unangeleinte und unbegleitete Hund, der Wild hetzt oder reißt.

BUND will Hunde und Katzen schützen

Der NRW-Vorsitzende des BUND, Holger Sticht, dagegen stellt sich gegen den Haustierabschuss. Dieser sei „grober Unfug“ und müsse unbedingt abgeschafft werden. Insbesondere Hauskatzen stellen seiner Meinung nach keine Gefahr für die heimische Tierwelt dar. Begründet wird dies damit, dass der Bestand bodenbrütender Vogelarten dort am höchsten sei, wo besonders viele Hauskatzen leben. Außerdem gebe es in diesen Regionen auch keine Jagd. Laut Sticht gehört die Aussage, Jäger wollten mit dem Haustierabschuss etwas für den Natur- und Tier- bzw. Artenschutz tun, ins Fabelreich.

Wie wird das neue Jagdgesetz für Hunde und Katzen ausgehen?

Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel von den Grünen will  noch vor der politischen Sommerpause einen Entwurf für ein neues Jagdgesetz einreichen. Allerdings will er im Vorfeld umfangreiche Dialoge mit Umwelt- und Jagdverbänden, Tier- und Naturschützern führen, wie er am Mittwoch noch einmal betonte.

Ziel dieses geplanten „ökologischen Jagdgesetzes“ sei es, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Jagd in NRW zu verbessern. Schon länger wird dabei in NRW um eine Reform des Jagdgesetzes gerungen, bisher konnte man sich aber noch nicht einigen, und das gleich in mehreren Punkten.

Zu diesen zählt auch die Ausbildung der Jagdhunde, die aktuell am lebenden Wild erlaubt ist. Der Jagdverband ist der Meinung, hierzu gäbe es keine Alternative, wohingegen Tierschützer das Ganze etwas anders sehen. In seinem Entwurf will Remmel sowohl das Abschussrecht, als auch die Ausbildung der Jagdhunde berücksichtigen.

About Author