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Händelfestspiele Halle scheitern an Bettennot

Die Händelfestspiele in Halle sind ein voller Erfolg – oder wären es, wenn da nicht die Bettenknappheit in den Hotels der Stadt wäre. Die Veranstalter ziehen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher aus ganz Europa an. Doch in diesem Jahr mussten Hunderte Gäste vergrault werden: Die in Halle vorhandenen 2.350 Hotelbetten sind nicht ausreichend, um dem Besucheransturm gerecht zu werden. Die Reisebüros haben bereits insgesamt 600 Tickets zurückgegeben.

Wieso ist der Bettenmangel in Halle so groß?

Entsprechend enttäuscht zeigte sich Clemens Birnbaum, Intendant der Händelfestspiele 2016. Man habe mittlerweile auf drei Wochenenden verlängert, doch die Bettennot macht den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Dabei zeichnete sich der Erfolg schon im Vorjahr ab, als man zwölf Prozent auswärtige Besucher bei den Händelfestspielen begrüßen konnte. Diese verliert man nun wieder.

Grund für den Bettenmangel ist unter anderem, dass das größte Hotel der Stadt im Herbst 2015 schloss. Das Maritim-Hotel am Bahnhof hätte insgesamt 502 Betten zur Verfügung stellen können. Doch das einstige Vier-Sterne-Haus, in dem auch bereits Zimmer für die Musiker der Händelfestspiele gebucht worden waren, wird mittlerweile als Flüchtlingsunterkunft genutzt.

Natürlich können die Besucher der Händelfestspiele 2016 in Halle auch im Umland oder gar in Leipzig übernachten. Allerdings schätzen viele Besucher gerade das Fußläufige der Stadt Halle. Zudem geben Besucher, die nicht in Halle übernachten, auch ihr Geld nicht in der Stadt aus. Beim Stadtmarketing Halle wünscht man sich deshalb mehr neue Hotels mit Hunderten von Betten, um dem Problem ein Ende zu bereiten.

Halle hat generell zu wenige Hotelbetten

Bis zu 2.500 zusätzliche Hotelbetten könne die Stadt durchaus vertragen, ist sich Stefan Voß, Leiter beim Stadtmarketing Halle, sicher. Dies wird auch deutlich, wenn man die Bettenzahlen Halles mit denen ähnlich großer Städte vergleicht. In Magdeburg gibt es 5.000 Hotelbetten, also doppelt so viele. Seit 1995 sank in Halle sogar die Zahl der Übernachtungsmöglichkeiten, und das, obwohl die Stadt immer mehr Besucher anzieht. Das macht sich allerdings auch bei den Preisen bemerkbar. Je geringer das Angebot und je höher die Nachfrage, desto höher fallen auch die Preise aus.

Quelle: MDR

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