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Europol: IS ändert die Taktik bei Terroranschlägen

In einer offiziellen Pressemeldung warnte die europäische Polizeibehörde Europol davor, dass zukünftig mit einem deutlich gesteigerten Risiko von Anschlägen gerechnet werden muss, die von einzelnen Tätern durchgeführt werden. Der Trend geht eindeutig zum Lone Wolf, der nach dem Vorbild des Attentats in Nizza am 14. Juli 2016, bei dem mehr als achtzig Menschen ums Leben kamen. Die akute Steigerung des Risikos von Terroranschlägen von Europa – insbesondere in Frankreich und Deutschland – leiten die Experten von Europol von der zunehmenden Eingrenzung des IS im Irak ab. Auch wurde bereits die Verbindung zwischen den wichtigsten Standorten Mossul im Irak und Rakka in Syrien erfolgreich unterbrochen. Mossul steht kurz vor dem Fall und konkrete Pläne, Rakka zu erstürmen, gibt es ebenfalls bereits.

Vor allem von Rückkehrern aus IS-Gebieten droht Gefahr

Mit den stetig voranschreitenden Erfolgen bei der Befreiung der IS-Regionen wird das Terrain immer enger. Das führt dazu, dass viele radikalisierte Westeuropäer die vom IS momentan noch beherrschten Gebiete verlassen und in ihre Heimat zurückkehren. Diesen Trend sehen die Ermittler von Europol noch über mehrere Jahre hinweg. Zu dieser Schlussfolgerung kam auch Gilles de Kerchove, der bei der EU-Kommission alle Aktivitäten zur Terrorismusbekämpfung koordiniert. Von den Rückkehrern geht deshalb ein hohes Risikopotential aus, weil bei ihnen die Wut über die verlorenen Gebiete mit einer Ausbildung zur Handhabung von Waffen und Sprengstoff mit dem Frust über die freizügige Aufnahme von Flüchtlingen in Europa zusammentreffen. Letzteres ist der Hauptgrund, dass Deutschland in den nächsten Wochen und Monaten verstärkt im Visier potentieller Attentäter sein wird.

Anschlagsgefahr durch Lone Wölfe steigt auch in Frankreich rapide an

Die Lone-Wolf-Strategie ist als besonders kritisch einzustufen. Im Gegensatz zu Attentaten durch größere Gruppen sind bei den Lone Wölfen (einsamen Wölfen) keine vorherigen Absprachen notwendig, durch welche die Pläne aufgrund der verstärkten Überwachung der Kommunikation potentieller Täterkreise entdeckt und vereitelt werden könnten. Europol geht deshalb davon aus, dass es sowohl in Deutschland als auch in Frankreich in Zukunft ein erhöhtes Risiko beispielsweise für Terroranschläge mit Autobomben geben wird. Frankreich steht durch die aktive Teilnahme an der Bekämpfung des IS vor Ort in Syrien und im Irak im Fokus. In Deutschland geht es vorrangig darum, die Flüchtlinge als Gesamtgruppe zu diskreditieren. Ein erhöhtes Risiko für Anschläge macht Europol außerdem in Großbritannien, den Niederlanden und Belgien aus.

Quelle: europol.europa.eu

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