Der Ausbau der Kita-Plätze schreitet stetig voran, mittlerweile steht für fast jedes Kind zwischen drei und fünf Jahren ein Kita-Platz zur Verfügung, von den unter Dreijährigen besucht fast ein Drittel eine Kita. Wirklich zufrieden sind die Eltern mit dem Angebot ihrer Kita aber nicht, wie jetzt eine Umfrage ergab.
Eltern fordern einheitliche Standards für Kitas
So sprachen sich in der Umfrage 86 Prozent der Eltern dafür aus, dass es einheitliche Regelungen dafür geben müsse, wie viele Kinder eine Erzieherin betreuen darf. Aktuell sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern hier sehr groß. So empfiehlt die Bertelsmann-Stiftung, dass pro Erzieher maximal drei Kinder unter drei Jahren oder 7,5 Kinder ab drei Jahren betreut werden sollen. Diesen Personalschlüssel gibt es aktuell aber nur in Bremen und Baden-Württemberg. In den neuen Ländern müssen die Erzieher nahezu doppelt so viele Kinder betreuen. Stiftungsvorstand Jörg Dräger hat erklärt, dass die Forderung nach einheitlichen Standards in den neuen Ländern deshalb auch besonders hoch war.
Drei Viertel der befragten Eltern gaben dagegen an, sie fühlten sich nicht ausreichend bei der Vereinbarung von Familie und Beruf unterstützt. Genauso viele Eltern monierten, dass es nicht genügend Betreuungsplätze gibt, insbesondere für die unter Dreijährigen ständen zu wenige Plätze zur Verfügung. 63 Prozent der Eltern kritisierten auch die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten und ebenso viele zeigten sich entrüstet, dass qualitativ hochwertige Kitas nicht jedem Kind offenstehen.
Eltern sind bereit, mehr für die Kita zu zahlen
Weiterhin gaben 85 Prozent der Eltern an, sie wünschten sich eine geregelte Ausbildung des pädagogischen Personals in der Kita. Zwar gibt es aktuell ein Qualifikationsprofil, auf das sich auch alle Bundesländer geeinigt haben, allerdings folgt die Ausbildung keinem bundesweit einheitlichen Lehrplan. 90 Prozent der Eltern forderten in der Umfrage auch, dass sich die Ernährung in Kitas mehr an den anerkannten Ernährungsstandards orientiert. Wie aus einer anderen Bertelsmann-Studie hervorgeht, sei diese Orientierung an modernen Ernährungsstandards nur in jeder dritten Kita gegeben.
Viele Eltern sind sogar bereit, für entsprechende Verbesserungen an den Kitas tiefer in die Tasche zu greifen. Die Kosten für den Kitaplatz variieren je nach Region und dem eigenen Einkommen, sie reichen von null Euro bis hin zu 600 Euro monatlich. Die Bertelsmann-Umfrage deckte auf, dass lediglich 14 Prozent der Eltern keine Beiträge für den Kita-Platz zahlen müssen, da sie in einem Bundesland oder einer Stadt leben, in der der Kitaplatz generell beitragsfrei ist oder es Sonderregelungen gibt. Fünf Prozent der Eltern müssen für den Kita-Platz nichts zahlen, weil ihr Einkommen unter einem bestimmten Satz liegt.
Allerdings gab auch die Hälfte der Eltern an, für eine höhere Qualität in den Kitas mehr Geld zu bezahlen oder gar auf die kostenfreie Betreuung zu verzichten. In den neuen Ländern sprachen sich sogar 63 Prozent dafür aus.
Quelle: AFP
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