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Die Herbstgrasmilben sind wieder los!

Herbstgrasmilben
Mit Herbstgrasmilben befallene Hundepfote

Es ist wieder soweit, wie fast jedes Jahr im Spätsommer sind die Herbstgrasmilben wieder los, die viele Hunde- und Katzenhalter zur Genüge kennen. Doch die Herbstgrasmilben können nicht nur Hund und Katze, sondern auch den Menschen befallen. Grund genug, an dieser Stelle einmal über die kleinen Lästlinge aufzuklären.

Die Herbstgrasmilbe ist auch unter Namen, wie Grasmilbe, Erntebeiß, Augustpocken oder Augustbolzen bekannt. Der wissenschaftliche Name der Bodenbewohner, die ab etwa Ende August bis in den Oktober hinein auftreten, lautet Neotrombikula autumnalis.  Die Parasiten treten in zwei Stadien auf: Als erwachsene Parasiten ernähren sie sich von kleinen Arthropoden, die Larven gelten als Wirbeltierparasiten. Sie bohren die Haut an und saugen sich fest, was zu starkem Juckreiz führen kann. Die Herbstgrasmilbe befällt Kleinsäuger, Katzen, Hunde, Kaninchen und Menschen.

Wo schlagen die Herbstgrasmilben zu?

Herbstgrasmilben haben, wie fast jeder Parasit, bevorzugte Stellen, an denen sie sich festbeißen. Diese sind meist durch dünne Haut gekennzeichnet. Beim Menschen fühlen sich Herbstgrasmilben in den Achselhöhlen und an den Knöcheln besonders wohl. Bei unseren Haustieren sind vor allem die Bereiche

  • Kopf,
  • Ohrenrand und Ohrenfalte,
  • Lidrand,
  • Anus,
  • Vulva,
  • Zwischenzehenhaut,
  • Ellbogenbeuge und
  • Bauch

begehrt. Die erwachsenen Herbstgrasmilben leben bis zu 90 Zentimeter tief im Boden. Im Spätsommer bzw. Herbst schlüpfen die Larven, die nur 0,25 Millimeter groß sind. Diese sechsbeinigen Larven folgen dem Licht und gelangen so an die Oberfläche, wo sie sich bevorzugt an feuchten Stellen in den Wiesen und auf Grashalmen im Garten aufhalten. Gerade an warmen Tagen stürzen sie sich dann regelrecht auf ihre Opfer.

Zwei bis drei Tage lang dauert der Saugvorgang an, die Herbstgrasmilben wachsen in dieser Zeit deutlich an – auf das Mehrfache ihrer ursprünglichen Größe. Nach diesem Vorgang lassen sich die Tiere wieder fallen, verkriechen sich in den Boden und wachsen dort zur erwachsenen Herbstgrasmilbe heran.

Wie äußert sich ein Befall mit Herbstgrasmilben?

Wenn die Herbstgrasmilbe „angreift“ bohrt sie sich mit einem Haken in die Haut. Der Speichel, den die Milben dabei abgeben, löst die obersten Zellschichten auf und es entsteht eine Flüssigkeit, die die Herbstgrasmilben aufnehmen. Danach kommt es zur weiteren Abgabe von Speichel, wodurch die Wunde vergrößert wird. In dem abgegebenen Speichel sind Stoffe enthalten, die zu einem massiven Juckreiz führen. In der Folge lecken und beißen sich viele Hunde und Katzen die betroffenen Stellen auf, es kommt zu teils blutigen und verkrusteten Veränderungen der Haut. Allerdings ist bisher nichts darüber bekannt, dass Herbstgrasmilben in Deutschland Krankheiten übertragen.

Erkennbar wird der Befall mit Herbstgrasmilben dann auch an dem massiven Juckreiz, den aufgekratzten, geleckten oder gebissenen Stellen (vorwiegend an den Pfoten) und kleinen orangefarbenen Pünktchen an den betroffenen Arealen. Diese Erkrankung wird im Fachjargon als Trombikulose bezeichnet.

Wie wird der Befall mit Herbstgrasmilben behandelt?

Eine Behandlung des Befalls mit Herbstgrasmilben ist nicht zwingend erforderlich, da diese von alleine wieder verschwinden. Wenn aber Hund oder Katze unter schwerem Juckreiz und aufgekratzten Stellen leiden, sollte die Behandlung mit Hilfe von speziellen Shampoos, Injektionen vom Tierarzt oder entzündungshemmenden Salben oder Medikamenten durchgeführt werden. Eine gewisse Schutzwirkung sollen ebenfalls die Produkte, die gegen Zecken und Flöhe verabreicht werden, haben.

Wie kann man sich vor Herbstgrasmilben schützen?

In erster Linie sollten Wiesen, die mit Herbstgrasmilben befallen sind, gemieden werden. Zu diesen zählen Kuhweiden und Wiesen, auf denen sich viele Tiere aufhalten. Auch die beliebten Hundewiesen und Hundefreilaufflächen sind oft betroffen. Für den Menschen gilt, dass hohe Schuhe und lange Hosen hilfreich sind. Bodenkontakt durch das Hinsetzen oder –legen auf der Wiese sollte gemieden werden. Hunde sollten nach jedem Spaziergang die Füße gereinigt bekommen, um eventuell aufgesammelte Herbstgrasmilben zu entfernen.

Im eigenen Garten hilft es, den Rasen regelmäßig zu mähen, da die Larven vorwiegend auf den Grasspitzen sitzen. Der Rasenschnitt sollte sorgfältig entsorgt werden, aber darf nicht liegen bleiben. Außerdem sollte der Abstand zwischen Haus und Rasen mindestens zwei Meter betragen.

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