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Das neue EU-Siegel für Staubsauger kommt

Ab dem 01. September ist es soweit – Staubsauger werden künftig wie Waschmaschinen und Kühlschränke behandelt und mit einem Energie-Label ausgezeichnet. Damit sollen Verbraucher auf einen Blick erkennen können, wie viel Strom der Staubsauger tatsächlich verbraucht. Während sich die Verbraucherschützer allerdings freuen, warnen die Hersteller vor einem sehr komplizierten Label.

So lesen Sie das neue Label für Staubsauger

Bei dem neuen EU-Label für Staubsauger finden Sie alle sechs bekannten Energieeffizienzklassen von A bis G. Jeder Staubsauger muss weniger als 1.600 Watt verbrauchen, für die Energieeffizienzklasse A reicht es aber nur dann, wenn die Energiezufuhr auf weniger als 850 Watt reduziert werden kann.

Ebenfalls finden Sie auf dem Label den durchschnittlichen, jährlichen Energieverbrauch in Kilowattstunden. Zusätzlich können Sie sich über den Schallleistungspegel informieren, der in Dezibel angegeben wird. Auch gibt es eine Staubemissionsklasse, die angegeben werden muss. Sie gibt an, wie sauber die Abluft aus dem Staubsauger ist. Außerdem finden Sie noch zwei Reinigungsklassen für den Teppichboden und den Hartboden, mit denen die Staubaufnahme in standardisierten Tests angegeben werden soll.

Wie sehen die Hersteller das neue Energielabel für Staubsauger?

Die Hersteller sehen vor allem in der Staubemission einen wichtigen Punkt, wie Werner Scholz, der Geschäftsführer der Hausgeräte-Hersteller im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) erklärt. Mit dieser Angabe könnte man erkennen, wie viel Staub der Staubsauger wieder ausbläst, wie effizient er also arbeitet.

Es gibt bereits heute viele Staubsauger mit geringem Energieverbrauch und guter Saugleistung. Allerdings sei der Kauf nur anhand des Energieverbrauchs nicht ratsam, erklärt Scholz. Wenn die Staubabgabe zu groß ist, dann wird mehr Zeit mit dem Saugen verbracht, was die Energieeinsparung wieder zunichtemachen würde. Daher kann man das Energielabel auch nicht einfach mit den bekannten Labels von Waschmaschinen oder Kühlschränken vergleichen.

Bosch Siemens Hausgeräte erklärt, dass man auch beim Staubsauger eine fundierte Beratung bieten müsse. Dies würde man den Händlern erleichtern, indem man viele Schulungsunterlagen und Informationsmaterialien zur Verfügung stellt. Vorwerk dagegen kritisiert das Label. Bisher galt die Faustregel: Mehr Leistung = mehr Sauberkeit. Jetzt muss man die Verbraucher entsprechend sensibilisieren, dass das so nicht mehr stimmt.

Verbraucherschützer freuen sich über das Energielabel für Staubsauger

Die Verbraucherschützer hingegen freuen sich über das neue Energielabel für Staubsauger. Allerdings kritisiert Stefan Nakazi von der Verbraucherzentrale NRW die Aussagen der Hersteller. Es sollte den Verbraucher nicht interessieren, wie viel Watt der Staubsauger habe, sondern vielmehr, ob er damit seinen Boden sauber bekomme. Zudem begrüßt er, dass mit dem Energielabel jetzt auch eine Erleichterung bei der richtigen Wahl des Geräts für den eigenen Boden gegeben sei.

Allerdings kritisiert Nakazi auch, dass die Energielabels in der Vergangenheit nicht gerade leichter verständlich geworden seien. Vielmehr habe man keine Garantie, dass ein Gerät, das mit der Energieeffizienzklasse A+ gekennzeichnet ist, auch das energiesparendste Gerät ist. Man müsse daher auf die Farbskala achten. Der dunkelgrüne Pfeil sei dabei immer das Optimum.

Rabatte für alte Staubsauger sind kaum in Sicht

Auf der IFA Berlin werden vom fünften bis zehnten September viele der neuen Geräte vorgestellt. Normalerweise wäre das ein Grund für die Rabattierung bereits im Handel erhältlicher Geräte. Diesen sehen die Hersteller und Händler aber nicht als relevant genug an. Man dürfe die Altgeräte auch weiterhin abverkaufen und so sei es sehr unwahrscheinlich, dass die Händler oder Hersteller mit großen Rabatten werben werden.

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