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Berufsbildungsbericht 2016 mit erschreckenden Ergebnissen

Der Berufsbildungsbericht 2016 wurde vom Bundeskabinett verabschiedet. Im Bericht wurde die Lage der dualen Ausbildung in Betrieben und Berufsschulen untersucht und zeigt, dass sich die seit mehreren Jahren anhaltende Tendenz fortsetzt. Es gibt in Deutschland immer weniger neue Lehrverträge. Im vergangenen Jahr sank ihre Zahl auf 522.000. Viele Lehrstellen bleiben zudem unbesetzt, 2015 waren es 41.000 und damit der höchste Stand seit 1996. Bewerber, die keine Lehrstelle fanden, gab es dagegen weniger, insgesamt waren es nur noch 20.700.

„Praktisch unschlagbar“ – Kampagne für duale Ausbildung

Die Bildungsministerin Johanna Wanka hat jetzt deshalb eine neue Kampagne unter dem Titel „Praktisch unschlagbar“ ins Leben gerufen. In dieser soll die Bedeutung von mehr als 300 Lehrberufen verdeutlicht werden. Es geht darum, den jungen Menschen zu zeigen, dass gerade die duale Ausbildung auch vielfältige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten mit sich bringt. Vor allem kleinen und mittleren Betrieben soll damit ebenfalls geholfen werden, da diese laut aktuellem Berufsbildungsbericht Probleme haben, ihre freien Lehrstellen zu besetzen.

Wanka erklärte in diesem Zusammenhang weiter, dass die „Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz und eine interessante Karriere für Jugendliche“ nie so gut waren, wie es heute der Fall ist. Vielmehr hätten Jugendliche heute die Chance, einen Beruf zu finden, der voll und ganz ihren Interessen entspricht. Die Kampagne umfasst unter anderem Plakate und eine Infotour im Internet, die der Berufsorientierung dienen soll und 90 Stopps aufweist. Auch in Schulen, auf Bildungsmessen und verschiedenen Events will man mit „Praktisch unschlagbar“ für die duale Ausbildung werben.

Unternehmen wollen ausbilden

Wie aus den Reihen der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände hervorging, ist das Engagement der Betriebe für die Ausbildung „weiterhin hoch“. Trotzdem die Zahlen der Schulabgänger rapide sinken, konnte demnach die Zahl der Auszubildenden nahezu konstant gehalten werden.

Anders sieht es der Deutsche Industrie- und Handelskammertag. Hier geht man davon aus, dass heute 150.000 Menschen mehr ein Studium aufnehmen, als noch vor zehn Jahren. Dem gegenüber steht eine Zahl an Bewerbern auf offene Lehrstellen, die um 180.000 gesunken ist. Damit sei klar, dass viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert dagegen die Arbeitgeber auf, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um die kriselnde duale Ausbildung wieder auf Kurs zu bringen. Für 2015 etwa hätte die Wirtschaft 20.000 zusätzliche Lehrstellen versprochen, gekommen seien aber nur 7.300 neue Lehrstellen, so Elke Hannack, DGB-Chefin.

Quelle: Tagesschau

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