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Bargeldverknappung? Geldboten streiken heute

Am heutigen Freitag hat die Gewerkschaft Verdi unter Geldboten zu einem flächendeckenden Warnstreik aufgerufen. In insgesamt neun Bundesländern sollten die Geldboten, die Tag für Tag Millionenwerte durch die Gegend fahren, ganztägig streiken. Aufgrund des Streiks sei insbesondere im Bezirk Berlin-Brandenburg mit Einschränkungen bei der Bargeldversorgung aus Geldautomaten zu rechnen. Auch übers Wochenende könnte das Bargeld dort knapp werden.

Tarifverhandlungen stecken fest

Die Tarifverhandlungen für den bundesweiten Tarifvertrag der rund 11.000 Beschäftigen im Geld- und Werttransport stecken fest. Am Montag sollen die Tarifgespräche weitergehen, mit dem heutigen Warnstreik will man den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Laut Ankündigung des Verdi-Vorstands soll in Berlin, Brandenburg und Hessen, in Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, dem Saarland, Bayern und Sachsen-Anhalt gestreikt werden.

Die Gewerkschaft fordert 1,50 Euro mehr Lohn pro Stunde und zusätzlich eine Angleichung der regionalen Tariflöhne. Ein Berliner Geldtransporteur, so Verdi, verdiene derzeit rund 11,24 Euro pro Stunde, während der Kollege aus Nordrhein-Westfalen 4,49 Euro mehr in der Stunde erhält. In den östlichen Bundesländern, im Saarland, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein liegen die Löhne der Geldboten demnach nur knapp oberhalb des Mindestlohns.

Welche Firmen werden von Geldboten bestreikt?

Benjamin Roscher, Fachbereichsleiter beim Verdi-Landesbezirk Berlin-Brandenburg geht von einer sehr hohen Streikbeteiligung bei Prosegur in Potsdam und Ziemann aus Berlin aus. Bereits 2015 kam es in der Branche zu einem wochenlangen Streik, der vor allem Prosegur betraf. Damals kam es zu deutlichen Problemen bei der Bargeldversorgung in der Hauptstadt.

Die Arbeitgeber bieten ein Lohnplus von zwei bis drei Prozent und verweisen auf die schrumpfende Branche. Daher müsse die Gewerkschaft ihnen auch Verständnis entgegen bringen, so Andreas Paulick, Verhandlungsführer des Verbandes BDGW. Zudem wirft er Verdi vor, die Streiks zur Mitgliederwerbung zu missbrauchen.

Quelle: dpa

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