Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Autobahnen zwischen Prag und Dresden endlich fertig

Lange stand nicht fest, wann die Verbindung zwischen der sächsischen Landeshauptstadt Dresden und der tschechischen Hauptstadt Prag komplett fertiggestellt und zur Nutzung freigegeben werden kann. Nun ist es endlich so weit: Am 17. Dezember 2016 werden die letzten Teilabschnitte in einem Festakt eröffnet. Es ist ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für alle Pendler, denn damit verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Prag und Leipzig auf weniger als drei Stunden. Schon jetzt steht fest, dass das von vielen Tschechen noch für einen schnellen Besuch auf den deutschen Weihnachtsmärkten ausgenutzt werden dürfte.

Verbindung A17 und D8 war ein langwieriges Projekt

Schon seit dem Jahr 1968 wurde über eine durchgehende Autobahnverbindung zwischen Dresden und Prag nachgedacht. Doch die Realisierung begann erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Das Mammutprojekt brauchte mehr als ein Vierteljahrhundert für die Ausführung. Der Grund dafür war das schwierige Gelände, durch welches die Autobahn auf tschechischem Gebiet führt. Sie passiert dort mit dem Böhmischen Mittelgebirge eine Region, die durch den vulkanischen Ursprung und häufige Erdbeben einige Risiken mit sich bringt. Das bekamen die Autobahnbauer zur Zeit der europäischen Jahrhundertflut 2013 auch zu spüren. Überdurchschnittliche Regenfälle verursachten einen gewaltigen Erdrutsch. Die Konsequenz war die Notwendigkeit, zusätzlich eine halbe Million Tonnen Erde bewegen zu müssen. Außerdem musste der betroffene Hang mit Stahlnetzen gesichert werden. Der tschechische Geologe Vladimir Cajz hat nach einem Statement gegenüber dem tschechischen Fernsehen deshalb ein wenig Bauchschmerzen wegen der Freigabe der Autobahn.

Warum dauerte der Bau der Autobahn Dresden – Prag so lange?

Allein für den zuletzt freigegebenen Streckabschnitt belaufen sich die Baukosten auf etwa eine halbe Milliarde Euro. Schuld sind die notwenigen fünf Brücken und zwei Tunnel, die auf dem rund zwölf Kilometer langen Abschnitt errichtet werden mussten. Doch für die künftigen Nutzer waren das lohnenswerte Investitionen, denn die Fahrzeit zwischen Rehlovice und Lovosice verkürzt sich im Optimalfall um bis zu zwanzig Minuten. Umweltschützer wollten das Projekt mit einer Klage stoppen, hatten allerdings keinen Erfolg. Der Grund für die Klage war, dass die Autobahn mitten durch ein 1976 eingerichtetes Naturschutzgebiet führt. Doch die Erbauer der Autobahn hatten für den Teilabschnitt zwischen Lovosice und Ústí eine nicht zu beanstandende ministerielle Sondergenehmigung.

Quelle: CT, ceskestredohori.cz

About Author