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2017 stabile Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung

Wie aus der Prognose des Schätzerkreises beim Bundesversicherungsamt hervorgeht, dürften die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung im kommenden Jahr stabil bleiben. Die Prognose wurde gestern in Bonn veröffentlicht. Laut der aktuellen Angaben wird auch der Zusatzbeitrag, der derzeit bei 1,1 Prozent liegt und von den Arbeitnehmern alleine getragen werden muss, voraussichtlich stabil bleiben.

Wie sehen die Beiträge zur Krankenversicherung ab 2017 aus?

Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung setzen sich aus dem allgemeinen Beitragssatz und dem Zusatzbeitrag zusammen. Ersterer wurde auf 14,6 Prozent festgelegt, der Zusatzbeitrag wird vermutlich bei 1,1 Prozent bleiben, so dass der Gesamtbeitrag zur Krankenversicherung bei 15,7 Prozent des Einkommens liegen wird.

Für das kommende Jahr erwarten die Prognosen Einnahmen des Gesundheitsfonds in Höhe von 214,8 Milliarden Euro. Der Zuschuss des Bundes von 14,5 Milliarden Euro ist darin bereits enthalten. Die Ausgaben werden sich voraussichtlich auf 229,1 Milliarden Euro belaufen.

Laut Angaben des Schätzerkreises ergibt sich aus diesen Zahlen rein rechnerisch keine Veränderung beim durchschnittlichen Zusatzbeitrag. Allerdings muss dieser erst noch vom Gesundheitsministerium festgelegt werden. Jedoch erwartet man, dass sich das Ministerium strikt an die Prognosen des Bundesversicherungsamtes hält.

Zusatzbeiträge variieren je nach Kasse

Allerdings haben die 118 Krankenkassen in Deutschland die Möglichkeit, den Zusatzbeitrag höher oder niedriger zu gestalten. Jedoch zeigte sich bereits in der Vergangenheit: Wenn einzelne Kassen die Zusatzbeiträge erhöhen, laufen sie Gefahr, Mitglieder zu verlieren und damit im gesamten Wettbewerb eine schlechtere Position einzunehmen.

Beim allgemeinen Beitragssatz, den sich Arbeitgeber und –nehmer teilen, soll es keine Veränderungen geben. Die Kostensteigerungen im medizinischen Bereich, die sich ergeben, müssen die Arbeitnehmer alleine über die Zusatzbeiträge aufbringen.

An dieser Regelung regt sich aber auch Kritik. So hat der Sozialverband VdK Deutschland bereits gefordert, zurück zum alten System zu kehren. Arbeitgeber und –nehmer müssten die Gesundheitskosten wieder jeweils hälftig tragen, so Ulrike Mascher, Präsidentin beim VdK. Schließlich sei die medizinische Versorgung älterer und chronisch kranker Menschen eine solidarische Aufgabe.

Beitragssteigerung nur aufgeschoben?

Anders sieht es die IG Metall, die bereits vor steigenden Kassenbeiträgen warnt. Dort geht man davon aus, dass man lediglich im Jahr der Bundestagswahl auf weitere Steigerungen bei den Beitragssätzen verzichte. Anschließend aber würden die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung wieder steigen. Daher könne man auch keine Entwarnung für die Versicherten geben, vielmehr greife die Regierung zu fragwürdigen Mitteln, um den Anstieg der Kassenbeiträge unmittelbar vor der Bundestagswahl zu verhindern.

Das zumindest erklärte Hans-Jürgen Urban gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das IG-Metall-Vorstandsmitglied will sogar von einer Regelung wissen, nach der den Kassen außerplanmäßig 1,5 Milliarden Euro zusätzlich aus den Reserven des Gesundheitsfonds zugewiesen würden. Offenbar versuche die Regierung, die Debatten um den Zusatzbeitrag im Wahljahr zu ersticken.

Doris Pfeiffer, Chefin des Kassen-Spitzenverbands, dagegen sprach von einem „Signal der finanziellen Stabilität“. Sie sieht vor allem die zusätzlichen Mittel aus dem Gesundheitsfonds als entscheidenden Faktor für die finanzielle Stabilität der Kassen.

Quelle: dpa

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